selfreflective system

anna

Text

Anna, Barytpapier auf Dibond, 33 x 23,6 x 0,7cm

Zieht man eine Photographie z.B. auf eine Aluminiumpaltte und schlägt den überlappenden Rand um die Kanten der Platte, so ändert sich nicht die sichtbare Seite des Photos: auf der "Vorderseite" der Platte ist die gleiche Seite des Photopapiers zu sehen wie auf der "Rückseite" der Platte. Der umgeschlagene Rand auf der "Rückseite" ist nicht nur topologisch Rand, denn auch von seinem Aussehen erinnert er an eine rahmenhafte Form. (z. B. Bilderrahmen, Keilrahmen) Er umrahmt reliefhaft, um die Dicke des Photopapiers erhöht, die sichtbar gebliebene weiße Rückseite der Aluminiumplatte. Ich nenne diese Seite Reliefseite. Die andere Seite, die eine Photographie der Reliefseite zeigt nenne ich Filmseite. Denn es gibt wie oben beschrieben keine Vorder- und Rückseite! Betrachte ich überdies die vier "Kantenflächen" aufmerksam, so fällt auf, dass sie rundumlaufend durch den Negativrand des Photos der Filmseite geteilt werden.



Der Rand des Negativs ist Horizont geworden, das zweitseitige Objekt ein Quader mit sechs Seiten:
1) Die Filmseite ist eine Photographie der Reliefseite.
2) Die Reliefseite die das photographierte Objekt ist.
3)- 6) "Kantenflächen", auf der der Negativrand *) die Grenze zwischen Photographie und Photographiertem zieht.

Mein Objekt ist eine Photoplastik ohne Hinten und Vorne sie hat weder Oben noch Unten und somit auch kein eindeutiges Rechts und Links. Ideal schwebt sie in einem schwerelosen Raum.


Filmseite Kantenfächen Reliefseite